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Johann Höfkes – im Rhein ertrunken

Unser Urgroßvater Johann Höfkes wurde am 17.07.1798 in Lüttingen/Xanten geboren, als Sohn eines Fischers. Auch er war von Beruf Fischer, ebenso wie seine Söhne. Später zogen sie nach Duisburg, bzw. Mündelheim. Dort ertrank er am 31.07.1850 Johann bei seiner Arbeit als Fischer. Er war zu der Zeit alleine auf dem Rhein und wurde einige Zeit später gefunden. In der 5 seitigen Sterbeurkunde ist der Vorgang protokolliert worden. Das gibt uns ein wenig Einblick in das damalige Leben. Herzlichen Dank an Petra Schmitz für die Transskribtion der Urkunde.

Nr. 72 Tod aufgefundene Leiche des Johann Höfkes zu Mündelheim

Im Jahr eintausend achthundert und fünfzig, am Mittwoch den ein und dreißigsten Juli wurde mir Johann Heinrich Kaiser, Beigeordnetem als delegiertem Beamten des Civilstandes der Sammtgemeine Angermund folgende Verhandlung zur Eintragung zugestellt:

Duisburg den 4.ten Juli 1850 macht der Fischer zu Neuenkamp Theodor Höfkes die Anzeige, dass er heute in der Mittagsstunde eine männliche Leiche an der Mündung des Rheinkanals gefischt habe. An diesem Leichnam erkenne er seinen in Mündelheim Bürgermeisterei Angermund wohnenden Bruder Johann Höfkes, sieser sei in dieser Woche beim Legen von ….(Sipf?)körben im Rhein verünglückt und so habe sich Mühe gegeben seine Leiche wenn sie hier anlanden sollte aufzufischen, was heute der Fall gewesen.

Gez.:  Theodor Höfkes  –  der Polizei Secretair Gez: Florin

Verhandelt in der ….Rhein, an der Behausung Nr. 69 wirths Jünes (?) am 4.ten Juli 1850. Nachmittags die unterzeichnete Deputation hatte sich an Ort und Stelle, wo

die Leiche des Johann Höffkes im Rhein aufgefunden sein sollte, begeben und fand man dort eine Leiche und daselbst anwesend den Fischer Theodor Höffkes und die beiden Söhne des Johann Höffkes und einige anddere Personen.

Die Leiche lag am Ufer des Rheins im Wasser auf dem Gesicht ….bemerkten die Anwesenden, dass die Leiche absichtlich im Wasser liegen gelassen sei, weil sie sich sonst nicht lang u. halten würde. Dem äußeren Ansehen nach war ee ein Mann von ungefähr 60 Jahren und war die Leiche gekleidet mit einem Paar langen Fischer-Stiefeln, einem Hemd gezeichnet I H, einer

Tod S.jpg (2.Seite der Todesurkunde)

Blau schwarz ….Hose, grau wollenen Strümpfen, einer gestrickten blauen Unterjacke, einer schwarz …merino Weste, und einem schwarz Kattunen Halstuche

Die Leiche war unverletzt und zeigte gar keine Spuren von Gewaltthätigkeiten,

dieselbe war aber vom Wasser stark aufgeschwollen, das Gesicht war dadurch, dass die Leiche am Ufer im stark tobenden Wasser auf dem Gesicht gelegen, verletzt worden, die Haut war abgeschrumpft

Es wurde sodann mit der Vernehmung der Zeugen nachstehend verfahren

  1. Peter Eickkarn (?), Tagelöhner, 35 Jahre alt evangelisch, zur Sache am Montag dieser Woche wurde die Nachricht verbreitet, dass ein Mann im Rhein zwischen Dammhaus (?) im Rhein seine verunglückt sein sollte und dass man acht geben möge, um die Leiche beim vorbeitreiben im Rhein zu entdecken. Heute ist eine Leiche, welche am Ausgang des Rheinkanals ans Ufer getrieben entdeckt worden. Ich bin meine Aussage eidlich zu erhörten bereit, gez: Peter Eickkarn (?)
  2. der Fischer Carl Matthias Blumenkamp aus Mündelheim, ad generalia Juh (?) hieße u. bin wie angegeben 36 Jahre alt, katholisch die übrigen Generalfrage verneinend zur Sache die mir vorgezeige am  Ufer des Rheins aufgefundene Leiche erkenne ich als den des Fischers Johann Höffkes wohnhaft am Dammhause ……Mündelheim wieder. Am Montage dieser Woche bekam ich von den Nachbarn des verünglückten Johann Höffkes Bescheid, dass er vermisst werde. Es war um 9 Uhr Morgens. Ich habe bisher immer mit

Tod S…jpg

Dem Joh. Höffkes gemeinschaftlich gearbeitet. Ich ging gleich nach dem Rheine und fand ich dort, dass der Nachen des Johann Höffkes vor Anker lag und der Fischer zu der Aalkörbe sich in dem Nachen befanden. Am Lande lag die Kappe des Johann Höffkes ein Handruder, Seegel und eine Stange. Es waren dort wohl 30 Menschen welche mit Aufsuchen der Leiche beschäftigt waren. Wir vermuteten gleichs, dass er ins Wasser gefallen und ertrunken sein müsste. Wie es sich ereignet haben sollte, konnte man nicht aufklären. – Es wurde vergeblich nach der Leiche gesucht. Am Montag des Nachmittags um 5 Uhr traf ich bei dem fischer Theodor Höffkes, ein Bruder des Verunglückten ein und brachte ihm die Nachricht und sagte ihm, dass er acht geben möge, ob eine Leiche im Rhein vorbeitreibe. – Heute habe ich die Nachrich zu Hause bekommen, dass die Leiche des Johann Höffkes aufgefunden sei und bin ich mit den beiden Söhnen des Johann Höffkes herübergekommen um die Leiche nach der Heimath zu befördern. Der Johann Höffkes ist am Montag fünf Morgens allein an den Rhein gegangen um zu fischen. Ich habe in der letzten Zeit und auch früher mit dem Johann Höffkes mit welchem ich immer arbeitete nichts auffallendes und ……keine Mißstimmung und desgleichen bemerkt. Meine Aussage bin ich eidlich zu erhärten bereit.. gez: Carl Math. Blomenkamp

3.) Der Fischer Theodor Höffkes zu Neuenkamp ad. Gemeralias Ich heiße wie angegeben bin 68 Jahre alt katholisch. Zur Sache Ich erfuhr am Nachmittag des letz……Montags, dass mein Bruder Johann

Tod S…jpg (= Seite 4 der Sterbeurkunde)

Höffkes im Rhein am Dammhause verunglückt sei. Er brachte mir diese Nachricht der eben vornommen Zeugen Math. Blomenkamp und sagte mir dasselbe, dass ich achtgeben möge, ob die Leiche im Rhein vorbei treiben sehe habe von dieser Zeit an bis heute fortwährend aacht gegeben und heute ungefähr 1 Uhr Nachmittags entdeckte ich, dass eine Leiche am Ufer des rheins in der Nähe des Ausgangs des Rheinkanals getrieben wroden war. Ich erkannte sofort darin meinen Bruder Johann Höffkes wohnhaft am Dammhause, welcher im Jahr 1798 geboren ist. Ich habe die Leiche, damit sie sich …verhalten sollte im Wasser am Ufer liegen lassen und sowohl der Behörde als auch den Söhnen des Johann Höffkes Nachricht gegeben. Meine Aussage bin ich eidlich zu erhärten bereit.

Gez: Theodor Höffkes . Schließlich bemerkten die beiden Söhne des Johann Höffkes, …..Theodor und Johann Höffkes, dass ihr Vater am Montag Morgen gegen 3 Uhr aus dem Hause gegangen sei um zu fischen und dass zwischen 8 und 9 Uhr von dem Tagelöhner vonder Mordt die Nachricht gebracht sei, dass unser Nachen ohne dass unser Vater darin sei, am Ufer liege. Wir liefen an die betreffende Stelle und fanden dass unser Nachen ungefähr 20 Schritte vom Ufer entfernt auf einer tiefen Stelle vor Anker lag.

Wir mussten einen anderen Nachen …..um zu unserem eigenen Nachen zu gelangen.

Tod 5.jpg

Im Nachen lagen 4 Aalkörbe, welche bereits aus dem Wasser heraus gezogen worden waren. Die ….und einige Gerätschaften zum lenken des Nachen lagen am Ufer.

Wir können uns nicht anders erklären als dass unser Vater einen Schlagfluß bekommen oder sonst ein Unglück gehabt hat. Zu ihm in dem 20 Schritt vom Ufer entfernt gelegenen Nachen konnte niemand gelangen ohne selbst in einen Nachen zu fahren. Gez. Theodor Höfkes – Johann Höfkes da die dazu …… den Überzeugung gewonnen hatte,d ass der Tod des Johann Höffkes nur durch einen unglücklich en Zufall veranlasst worden, sagt der Consens zur Beerdigung … worden. ….gez. Bruckhausen (?), gez. Pascha (?)

Eingetragen am Tag wie Eingangs unter Genehmigung der Durchstreichung der hundert und vier gedruckten Worte auf vorige fünf Seiten.

Kaiser