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Uerdingen

Uerdingen

Uerdingen ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Krefeld. Der über 1200 Jahre alte Ort am Rhein war seit dem Jahre 1255 eine eigenständige Stadt. Nach der Städtefusion mit der Stadt Krefeld im Jahr 1929 hieß die Doppelstadt Krefeld-Uerdingen am Rhein. In der NS-Zeit wurde dieses Gemeinwesen eliminiert und „Uerdingen am Rhein“ aus dem Stadtnamen getilgt. Nach 1945 bis zur Gebietsreform in NRW im Jahre 1975, besaß Uerdingen einen rechtlichen Sonderstatus, der dem Stadtteil eine in Deutschland ungewöhnlich große kommunale Autonomie einräumte. Die Bildung der Doppelstadt 1929 zeigt sich im Krefelder Stadtwappen, dessen hinterer Teil aus dem Uerdinger Wappen besteht. Viele Einwohner sehen sich noch immer als Bürger einer eigenständigen Stadt. Uerdingen ist Mittelzentrum mit einem Einzugsgebiet von über 50.000 Menschen.

Durch Erzeugnisse der Weinbrennerei „Dujardin“, den Uerdinger Schienenbus, ihre chemische Industrie und den 3. Liga-Fußballverein KFC Uerdingen 05, der als FC Bayer 05 Uerdingen u. a. DFB-Pokalsieger 1985 wurde, erreichte die Rheinstadt überregionale Bekanntheit.

Geographie

Uerdingen grenzt im Westen an die Stadtteile Bockum, Gartenstadt und Elfrath, im Nordwesten an Traar, im Norden an DuisburgRumeln-Kaldenhausen, im Nordosten an Hohenbudberg bzw. Duisburg-Rheinhausen, im Osten an das auf der anderen Rheinseite gelegene Duisburg-Mündelheim sowie im Süden an Linn. Uerdingen hat eine 3,7 km lange Rheinfront und liegt bei Rheinkilometer 765.

Geschichte

Altertum und Frühmittelalter

Im 1. Jahrhundert v. Chr. drangen die Römer unter Gaius Julius Caesar ins Rheinland vor. Funde belegen ihre Anwesenheit auf dem Gebiet des heutigen Uerdingen. Besonders erwähnenswert ist ein sechsteiliger römischer Grabesfund aus dem 2. bis 3. Jahrhundert, der seit 1868 im Britischen Museum in London als Uerdingen Hoard ausgestellt ist. Die Annahme der Herleitung des Ortsnamens Uerdingen vom römischen Feldherrn Marcus Hordeonius Flaccus, der hier ein befestigtes Lager (Castra Ordeonii)[1][2] hatte, liegt nahe. Es gibt aber, außer in der historischen Literatur (u. a. Gelenius Anfang 17. Jahrh.), keinerlei gesicherte Belege.

Um das Jahr 400 n. Chr. zogen sich die Römer zurück. Es begann die Landnahme durch die Franken. Es wird vermutet, dass bereits im 6. Jahrhundert eine Ansiedlung in der Merowingerzeit bestand. Möglicherweise leitet sich daher der Name auch von den altfränkischen Begriffen Ord/Oorth und Ding/Thing ab, umgeformt zu den Schreibweisen Ortdingi, Ordingen, Urdingi zu Uerdingen. Ord/Oorth ist eine zulaufende Spitze, z. B. einer Sandbank im Rhein oder bei der Einmündung eines Nebenflusses oder Baches in einen Hauptfluss.[3]

Erste urkundliche Erwähnung

732/733 wurde ein Hof in Hohenbudberg im Gellepgau dem Kloster Pfalzel (Trier) geschenkt. Ende des 8. Jahrhunderts ist sicher von der Existenz der Siedlung auszugehen, denn in einem durch die Abtei Werden um das Jahr 900 angelegten Urbar des Reichsgutes Friemersheim wird „Urdingi“ für die Zeit 809 bis 814 erstmals erwähnt.

Hochmittelalter und Spätmittelalter

Alt-Uerdingen

Im 12. Jahrhundert war das alte Uerdingen im Besitz des Erzstifts Köln. 1176 unterlag die Gerichtsherrschaft der Vogtherrschaft Hohenbudberg.

Für die geographische Lage des alten Uerdingens (vor der Neuentstehung an heutiger Stelle) gibt es zwei nicht gesicherte Annahmen:

  • eine Lage östlich vor der Stadtmauer des heutigen Uerdingen, eine Siedlung entstanden aus dem Römerlager Castra Ordeonii exakt an der alten Römerstraße gelegen. Der Rhein floss im Mittelalter weiter östlich bevor er infolge Überschwemmungen und Eisgang sein Bett nach Westen verlagerte und die Stadt nach und nach in den Fluten versank.[3]

(1) = Uerdingen heute / Alt-Uerdingen bis 1284: (2) = vermutete Lage im jetzigen Rheinbett; (3) = vermutete Lage beim Römerkastell Gellep
  • eine Lage nahe dem ehemaligen Römerkastell Gelduba bei Krefeld-Gellep; auf den Resten der auf eine Vorinsel verlegten Zivilsiedlung des alten Römerkastells, wo die Franken später ein Dorf errichteten – an einem „Orth“, nämlich der spitz zulaufenden Einmündung des heutigen Mühlenbaches. Daraus könnte im hohen Mittelalter das alte Uerdingen (Oorthdingi) entstanden sein. Die Insel wurde durch Rheinverlagerungen im 12. Jahrhundert zu Festland, das durch ständige Überschwemmungen schließlich unbewohnbar war.[3][4]

Im Jahre 1255 erhielt (Alt-)Uerdingen, weit eher als Krefeld im Jahre 1373, durch den Erzbischof Konrad von Hochstaden die Stadtrechte. Wahrscheinlich existierte zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kapelle (was sich aus einer Schenkungsurkunde durch Erzbischof Siegfried von Westerburg erkennen lässt).[5] Ebenso ist 1255 urkundlich ein Henricus Fermentarius (= Grüter, von Grut) als Zeuge belegt und gilt damit als frühester Nachweis über das Bierbrauen in Uerdingen.[6]

Uerdingen nach 1284

Nach einer Überschwemmungskatastrophe – wahrscheinlich im Februar 1284 – wurde die alte Stadt aufgegeben und weiter westlich eine neue Stadt erbaut. Dabei wurde das neue Uerdingen entsprechend dem damaligen kurkölnischen städtebaulichen Verständnis ähnlich einem Rechteck von Norden nach Süden angelegt und befestigt.[7] Die Uerdinger Altstadt war zweimal so groß wie Alt-Linn und viermal so groß wie Alt-Krefeld.

Im Jahre 1285 wurde Uerdingen selbständige Pfarre und 1290 an ihrem neuen Platz durch von Hochstadens Nachfolger, Siegfried von Westerburg, erneut als Stadt privilegiert.[3][4]

1297 wurde ein Amtmann von Liedberg und Uerdingen erwähnt, Ritter Rembodo von Budberg. Das Amt Uerdingen umfasst nun die Honschaften Verberg, Rath, Vennikel und Hohenbudberg. 1306 wurde die erste Schule gegründet.[8] 1306–1307 existierte eine Zollliste mit etwa 20 Uerdinger Schiffen. 1314 wurde das große Stadtsiegel erwähnt und 1317 ein Bürgermeister.

Uerdingen war neben Rheinberg viele Jahrzehnte die nördlichste kurkölnische Stadt am Rhein und daher zollpolitisch äußerst bedeutend, so dass sie im 14. Jahrhundert mit einer Stadtmauer befestigt wurde (erste Erwähnung im Jahre 1333). Die Rheinseite wurde mit einer imposanten Burg gesichert.

Um 1380 wurde das Hospital zum heiligen Michael durch Vermögensübertragung von Uerdinger Bürgern gegründet. 1381–1383 wurde die Kapelle zur dreischiffigen Kirche St. Peter ausgebaut. Entgegen der für die Zeit typischen Heimsuchung der Städte durch die Pest war Uerdingen davon nicht betroffen, weshalb die geistliche Obrigkeit aus Köln zeitweise nach Uerdingen kam, um Schutz zu suchen.

1424 wurde die Stadt an den Grafen von der Mark verpfändet und 1430 weiter an den Bischof von Münster in Westfalen. 1436 wurde die Stadt wieder eingelöst und an Arnd von Brempt verpfändet. Durch die „Drei Uerdinger Weisthümer“ aus dem Jahre 1454 ist die eigenständige Gerichtsbarkeit mit Schultheiß und Schöffen belegt.[9] 1463 wurde durch den Erzbischof von Köln verfügt, dass Bier für den freien Verkauf ausschließlich in der Stadt und nicht im Umland gebraut werden durfte.[6] In Neuss wurde nachweislich im Jahre 1493/94 der erste bekannte Hexenprozess gegen Elsgen von Uerdingen durchgeführt.[10] 1502 wurde die Adelsfamilie Viermund-Neersen mit der Vogtei Uerdingen belehnt.

Renaissance und frühe Neuzeit

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts bildete das Amt Uerdingen mit dem Amt Linn ein Doppelamt.

In Uerdingen gab es seit Mitte des 15. Jahrhunderts verschiedene Bruderschaften und Zünfte. Es bestand ein Wochenmarkt; bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts kamen weitere Märkte hinzu. Die Landwirtschaft hatte stets untergeordnete Bedeutung und deckte überwiegend den eigenen Bedarf der Einwohner. Berichte aus dem Jahr 1569 erwähnen 700 Kommunikanten und 185 Häuser innerhalb der Stadtmauern.

1583 fand eine Plünderung und Brandschatzung unter anderem des Pfarrhauses statt. 1584 gab es einen Stadtbrand, während die Besatzungen der Stadt im Truchsessischen Krieg bzw. Kölnischen Krieg ständig wechselten. Für 1589 ist ein Hexenprozess in Uerdingen belegt.[11] Am 2. Juli 1625 wurde die Stadt, vom Dreißigjährigen Krieg bis dahin weitgehend verschont, durch Truppen des Peter Ernst II. von Mansfeld überfallen.[12] 1631 wurde eine Lateinschule errichtet (Fabritianum). In der Endphase des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt 1641 von den Hessen vergeblich belagert. Am 14. Januar 1642 wurde Uerdingen gemeinsam von den aus Wesel kommenden protestantischen brandenburg-weimarischen und französisch-hessischen Truppen überfallen. Nach drei Tagen des katholischen, kaiserlich-kölnischen Widerstandes wurde sie eingenommen. Ab dem 17. Januar 1642 fand die entscheidende Schlacht auf der Kempener Heide statt, in deren Folge Uerdingen im kurkölnischen Herrschaftsbereich verblieb.

1650 beschließt Kurfürst Ferdinand von Bayern (1577–1650) im Einvernehmen mit dem Uerdinger Magistrat die Einrichtung eines Konventes der Franziskaner (OFM)-Observanten von der dritten Ordensregel. Die Grundsteinlegung zum Franziskanerkloster erfolgte 1656[13]; es bestand bis zur linksrheinischen Säkularisation 1802.

Im Pfälzischer Erbfolgekrieg siegten die vereinten holländischen und Brandenburger Truppen unter Kurfürst Friedrich dem III. von Brandenburg am 12. März 1689 in der entscheidenden Schlacht bei Uerdingen gegen die Franzosen, womit der weitere Vorstoß über Haus Meer und Neuss bis zur Belagerung von Bonn (1689) möglich wurde. Ende des 17. Jahrhunderts änderte der Rhein bei Rheinberg seinen Lauf. Die Stadt lag nun deutlich westlich davon, was zur Folge hatte, dass dort die Kölner Rheinzollstätte 1692 geschlossen und nach Uerdingen verlegt wurde.[14] 1701–1715 durchzogen Truppen im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs die Stadt. 1714–1725 wurde das heute noch erhaltene Uerdinger Rathaus erbaut. Über der Tür prangt das Uerdinger Wappen mit der übersetzten Inschrift: „Gott schütze, der Erzbischof fördere, der treue Uerdinger ehre die Stadt“.

1740 herrschte schwerer Eisgang auf dem Rhein, am 29. Februar 1784 ein historisches Hochwasser. Mit dem Herbstfeldzug 1794 begann die Besatzungszeit durch die Soldaten der französischen Revolutionsarmee. In der Nacht vom 5. auf den 6. September 1795 setzen die Franzosen bei Uerdingen mit einem bereitgestellten Heer von 45.000 Soldaten auf das rechte Rheinufer über und besiegten dabei die österreichischen Gegner. Bis 1802 kam es zur vollständigen Eingliederung des Niederrheins in das französische Reich. In der Nacht zum 16. Juni 1801 wurde der Räuber Anton Häuser aus Uerdingen (Crefeld-Neusser Bande) in Viersen bei einem Einbruch erschossen.[15] Von 1798 bis 1804 wurde Uerdingen französischer Kanton im Arrondissement Crefeld mit eigenem Maire (Bürgermeister). Der Kanton umfasste 20 Gemeinden der direkten Nachbarschaft. 1804 zog Napoleon Bonaparte durch Uerdingen, das damals 1629 Einwohner hatte. Dabei übernachtete er in einem Hotel (gegenüber Haus „Zur Krone“). Ende Oktober 1811 besuchte Kaiserin Marie-Louise von Österreich auf dem Weg von Nimwegen nach Düsseldorf die Rheinstadt anlässlich einer außerkirchlichen Musikveranstaltung.[16][17]

1814 marschierten während der Befreiungskriege gegen Napoleon I. die Kosaken ein. Ein Jahr später begann die preußische Herrschaft. 1817 gab es wieder eine schwere Hungersnot und Überschwemmung. Auch 1819, 1824 und 1825 brachte der Rhein Überschwemmungen. Uerdingen hatte 1825 bereits 2064 Einwohner.

Industrialisierung und Gründerzeit

Seit jeher war die Lage der Stadt direkt am Rhein äußerst wichtig für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Infolge der Abwendung des Rheinverlaufs von Rheinberg wurde der Uerdinger Landeplatz Anfang des 18. Jahrhunderts der erste Anleger für niederländische Schiffe im Kölner Erzstift. Hier wurden Salz, Kolonialwaren, Kohlen und Baumaterial für das westliche Umfeld um Kempen, Mönchengladbach und den Jülicher Raum umgeschlagen. Diese Lage sollte sich auch bei der Industrialisierung und der weiteren Urbanisierung positiv auswirken. Am 7. September 1807 gründete sich aus der klar abgehobenen Uerdinger Oberschicht die Casino-Gesellschaft.[18] Im Jahre 1810 wurde die Firma Dujardin & Co. gegründet. 1832 wurden die drei Herberzhäuser gebaut, die später zum Rathaus, zur Apotheke und zum Amtsgericht, letzteres wieder später zur Stadtbücherei werden sollten. 1829 wurde die Spedition Theodor Müncker gegründet, 1830 die Spedition Erlenwein. 1833 feierte die Casino-Gesellschaft die Grundsteinlegung des Gesellschaftshauses am Rhein. Im Jahre 1845 zählte Uerdingen 2988 Einwohner. Am 1. Juli 1848 wurde die Städtische Sparkasse Uerdingen gegründet. Die Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahngesellschaft verband Uerdingen ab Mitte Oktober 1849 mit Homberg (Duisburg) und Gladbach. Schon 1854 reichte diese Eisenbahnlinie von der belgischen Grenze über Aachen und auf der anderen Seite über das Trajekt Ruhrort–Homberg bis Oberhausen. Um 1854 wurden erste feste Ufermauern am Rhein gebaut.

Im Jahre 1855 erfolgte die Gründung der Gewerkschaft Neu-Uerdingen (Bergwerk) in GelsenkirchenÜckendorf durch ein Konsortium von Finanziers aus Uerdingen und Frankreich (Societe du mines et fonderies du Rhin, Detilleux & Cie.). 1873 erfolgte die Umbenennung in Gewerkschaft Alma, der Zeche Alma nach dem die Uerdinger ihre Anteile verkauften. Im August 1856 wurde Uerdingen die Rheinische Städteordnung verliehen. In den Jahren zwischen 1830 und 1880 wurde die Rheinstadt wiederholt von Pocken und Typhus heimgesucht. 1864 wurde unter Kaplan Schumacher die Kolpingfamilie Uerdingen (Kolpingwerk) als Gesellenverein gegründet. 1866 wurde die Höhere Stadtschule (ab 1955 Fabritianum) eingeweiht. Im Jahr 1869 wurde die Freiwillige Feuerwehr Uerdingen gegründet. Bürgerschaft und Stadt erkannten die Notwendigkeit einer gut ausgerüsteten und organisierten Feuerwehr für die expandierende Rheinstadt und deren Wirtschaft.

1875 wurde das St.-Joseph-Hospital eingeweiht, nachdem das Hospital zum hl. Michael (heute Klöske) bereits seit 1815 den gewachsenen Ansprüchen und Krankenzahlen nicht mehr gewachsen war und die Krankenpflege seit 1815 im ehemaligen Franziskanerkloster auf der Niederstraße durchgeführt wurde. Von 1866 bis 1962 betreuten von Köln gewechselte Cellitinnen das Krankenhaus.

Bis 1877 wurden die Stadttore abgerissen, zuletzt das Obertor mit der darin untergebrachten Schmiede Josef Dedens. Der Abriss des zu der Zeit bereits sehr verfallenen Stadttors nutzte insbesondere dem zunehmenden Verkehr von Fuhrwerken und Fahrzeugen der immer wichtiger werdenden Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt. Im gleichen Jahr gründete Edmund ter Meer sein Werk Dr. E. ter Meer & Cie zur Herstellung von Teerfarben, das sich später zum Bayer-Werk entwickelte.

1887 und 1888 wurde das Uerdinger Werft den Erfordernissen der neuen Zeit entsprechend umgestaltet. Es erhielt im Wesentlichen seine heutige Form.

Seit 1884 wurden durch die Crefeld-Uerdinger Localbahn AG (Betreiber Stadt Crefeld) zahlreiche Dampfbahn-Verbindungen zwischen Uerdingen und Krefeld aufgenommen (Straßenbahn Krefeld). 1898 wurde durch die Casino-Gesellschaft die Waggonfabrik Uerdingen (heute Siemens AG) gegründet. Uerdingen erhielt einen städtischen Schlachthof (Parkstraße). Weitere bedeutende Industrie- und Handelsbetriebe wurden gegründet: u. a. die August Büttner-Werke (später Babcock-BSH), Bleiwerk Gustav Röhr, Alberdingk & Boley (Öl), F. Holtz u. R. Willemsen (Speiseöl), Kathreiners Malzkaffee, Zuckerraffinerie Schwengers und Söhne, Zuckerraffinerie Lüps und Melcher.

Wie um die Jahrhundertwende und der Folgezeit üblich wurden von den Firmen in deren Nähe Wohnsiedlungen für die Arbeiter und Angestellten angelegt. Damit sollte eine Bindung der Beschäftigten an das Unternehmen hergestellt werden um ausgebildete Kräfte zu halten. Aber auch die Zufriedenheit der Beschäftigten spielte dabei eine Rolle, da die Werkswohnungen meist mit Gärten ausgestattet waren, welche die Möglichkeit zur Eigenversorgung mit Kartoffeln, Gemüse und Kleintieren ermöglichten. Hervorzuheben ist die rasante Entwicklung des Uerdinger Nordens mit der seit 1994 unter Denkmalschutz stehenden Ter-Meer-Siedlung und den Wohnungen der Waggonfabrik.

Um 1900 gab es drei Brauereien (Jac. u. Jos. Horster, Ludw. u. Frz. Wwe Lentzen, Anton Wwe Schmitz). Nach der Eingemeindung Linns zu Krefeld 1901 nahm die Bedeutung des Uerdinger Rheinhafens zusehends ab, da nun die Waren für Krefeld und das Hinterland über den 1906 neu gebauten Rheinhafen Krefeld umgeschlagen werden konnten.

Im Jahre 1905 wurde der heutige große Friedhof an der Friedensstraße angelegt. Aufgrund der Expansion Uerdingens im Norden und zunehmender Industrialisierung wurde der alte Friedhof geschlossen und entweiht. Ein Restteil mit alten Grabsteinen besteht heute noch auf der Duisburger Str. gegenüber dem Parkplatz der Siemens AG.

1905 wurde der FC Uerdingen 05 gegründet – die Stadt hatte inzwischen 7887 Einwohner. Mit Vollendung des Stadtbads (1907) und des Stadtparks (1910), der Stadtbücherei (1914) und der katholischen Kirche St. Heinrich (1915) wurden der Reichtum und das neue Selbstbewusstsein der Stadt sichtbar.

Während der belgisch-französischen Besatzung in den Nachkriegswirren des Ersten Weltkrieges wurde auch Uerdingen 1923 von Separatisten besetzt, um eine Rheinische Republik zu erreichen.

Ab 1924 vertrieb der Uerdinger Apotheker August Diedenhofen (Apotheke am Markt) seine selbst entwickelten „Trocken-Exspektorans“ unter dem Markennamen Rheila-Hustenperlen. 1925 fanden in vielen Städten am Rhein, so auch in Uerdingen, große Umzüge zur 1000-Jahr-Feier der Rheinlande statt. 1929 hatte Uerdingen 14.500 Einwohner.

Kommunale Neugliederung und Gebietsreformen

Der preußische Innenminister beauftragte durch Erlass im Dezember 1927 den Regierungspräsidenten von Düsseldorf, die Vorarbeiten für eine kommunale Neugliederung vorzunehmen. Ziel war es die Anzahl der Landkreise zu vermindern. Krefeld sollten Teile der Landkreise Kempen und die Stadt Uerdingen zugeschlagen werden. 1927 hatte sich schon Hohenbudberg mit dem Hagschinkel (südl. Teil von Kaldenhausen) der Stadt Uerdingen angeschlossen. „Das Wichtigste ist für die Stadt Uerdingen die Erhaltung ihrer Selbstverwaltung und ihrer unangetasteten Selbständigkeit“ hieß es daraufhin in einer Entschließung der Stadtverordnetenversammlung von Uerdingen. Die Stadt Uerdingen hätte auch in den Landkreis Moers übergehen können. Dieser Weg war aber aus kulturellen, wirtschaftlichen, historischen und allgemein kommunalpolitischen Gründen wohl eher nicht gangbar.[19]

Die Lösung war daher ein Zweckverband in Form einer „Dachgemeinschaft“ zwischen den beiden Städten Krefeld und Uerdingen.[20] Unter einem Dach sollte Uerdingen seine Verwaltung und Eigenständigkeit für einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren weitestgehend beibehalten. Der erforderliche Vertrag zwischen den beiden Städten sollte grundlegendender Bestandteil im Gesetz über die kommunale Neugliederung des rheinisch-westfälischen Industriegebiets vom 29. Juli 1929 (Teil I. § 7) werden. Die Idee des als „Dachgemeinschaft“ konzipierten Konstrukts mit Fusionsvertrag, bekam nach hartem Ringen im preußischen Landtag die Zustimmung. Nach zähen Verhandlungen zwischen den Bürgermeistern Wilhelm Warsch für Uerdingen und Johannes Johansen für Krefeld, kam der Vertrag über einen zweckverbandsmäßigen Zusammenschluss der Städte Krefeld und Uerdingen am Rhein (Vereinigungsvertrag) zustande. Er trug der historischen Bedeutsamkeit sowie der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Status der alten Rheinstadt Rechnung. Am 23. November 1928 wurde in den Verordnetenversammlungen beider Städte dem Vertrag mehrheitlich zugestimmt. Die Gemeinschaftsstadt und der Stadtkreis hießen Krefeld-Uerdingen am Rhein mit den beiden, nach Maßgabe der deutschen Städteordnung für die Rheinprovinz von 1856, selbständigen Stadtteilen Krefeld und Uerdingen. In einem Zusatzvertrag wurden im Frühjahr 1930 die weiteren Regularien modifiziert. Dieser Vertrag trat am 25. April 1930 in Kraft. Im Juni 1930 wurde Warsch erster Beigeordneter der Stadt Krefeld-Uerdingen am Rhein und Bürgermeister von Uerdingen.

Im März 1933 wurde Bürgermeister Warsch von der Bezirksregierung Düsseldorf auf Weisung der Nazis beurlaubt und kommissarisch durch den ehemaligen Bürgermeister Friedrich Aldehoff ersetzt. Das Konstrukt der Doppelstadt Krefeld-Uerdingen a. Rh. war den Nationalsozialisten seit ihrer Machtübernahme ein Dorn im Auge. Bereits 1935 wurden erste Schritte zur Abschaffung dieses Konstrukts unternommen. 1938 wurde dann der Bürgermeister Aldehoff zum freiwilligen Amtsverzicht bewegt und durch den Krefelder Stadtrat und strammen SS-Standartenträger Emil Hürter ersetzt. Am 1. April 1940 wurde auf Grundlage der sich auf dem Führerprinzip basierenden Deutschen Gemeindeordnung (DGO) vom 30. Januar 1935, entgegen dem geltenden Neugliederungsgesetz und dem Gemeinschaftsstadtvertrag, unter Federführung des nationalsozialistischen Krefelder Oberbürgermeisters und SA-Oberturmbannführers Alois Heuying sowie Bürgermeister Hürter die Dachgemeinschaft eliminiert und in Krefeld umbenannt. Unter dem Motto „Uerdingen muss Krefeld sein“ begann damit der massive Abbau doppelter und dezentraler Strukturen. Am 1. September 1940 wurde die Städtische Sparkasse Uerdingen stringent in die Stadt-Sparkasse Krefeld einverleibt. Nach schweren Zerstörungen Krefelds durch alliierte Bombenangriffe entstand die Idee, das bis dahin vom Krieg noch wenig zerstörte Uerdingen nach dem Krieg abzureißen und Krefeld, am Rhein neu aufzubauen. Dazu kam es aufgrund der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus nicht. Heuying und andere Amtsträger der städtischen NS-Spitze flohen am 1. März 1945 über den Rhein nach Wuppertal.[21] Von Mai bis Ende Juli 1945 wurde der Industrielle Edmund Holtz von den Amerikanern zum Bürgermeister eingesetzt.

Ab 1. Juli 1945 wurde der politisch unbescholtene Wilhelm Warsch von den Alliierten erneut zum ersten Beigeordneten der Stadt Krefeld und Bürgermeister von Uerdingen ernannt. 1946 wurde er ehrenamtlicher Oberbürgermeister der Stadt Krefeld. Die Angst seines Vorgängers, Oberbürgermeisters Johannes Stepkes, vor dem erneuten Wiederaufrollen der „Uerdinger Frage“ blieb weitgehend unbegründet. Jedoch versuchte Wilhelm Warsch das erfahrene kommunale Unrecht der Rheinstadt rückgängig zu machen. Seit 1946 besaß Uerdingen eine Sonderstellung innerhalb der Stadt mit der Zusicherung zeitlich „unbegrenzter Verwaltungsautonomie, einem Bürgermeister, einer eigenen Ortssatzung und eigener Bezirksvertretung“, womit das kommunale Unrecht der NS-Zeit weitgehend korrigiert werden sollte. Es war jedoch nicht vergleichbar mit der Stellung Uerdingens in der früheren Dachgemeinschaft. Die Korrektur des 1940 per nefas eingeführten Stadtnamen Krefeld in Krefeld-Uerdingen a. Rh. erfolgte nicht. Gleichwohl eröffnete Wilhelm Warsch, in der Überzeugung für Uerdingen die Selbständigkeit innerhalb der Gesamtstadt erreicht zu haben, die erste Bezirksvertretungssitzung im Februar 1947 mit den Worten „Oeding blievt Oeding“. Die nach dem Krieg erreichte Sonderstellung Uerdingens innerhalb der Stadt Krefeld wurde 1975 im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen durch Krefeld weitgehend abgeschafft. Der kommunalrechtliche Aufbau mit Bezirken und Bezirksbürgermeistern war beispielgebend und wegweisend für die nordrhein-westfälische Kommunalgesetzgebung 1952.

Nationalsozialistische Zeit

1933 begann der Bau der Uerdinger Rheinbrücke nach dem Entwurf von Friedrich Voß. Am 7. Juni 1936 wurde die Brücke durch Rudolf Heß unter dem Namen „Adolf-Hitler-Brücke“ eingeweiht. In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 (Reichspogromnacht) wurde die Synagoge zerstört, ein 1841 errichtetes jüdisches Bethaus hinter der Bruchstraße (Gedenktafel: Bruchstraße Nr. 2), wobei wegen der Brandgefahr die Gegenstände aus der Synagoge auf dem naheliegenden Marktplatz verbrannt wurden.

Am 30. November 1937 lief das Motor-Frachtschiff MS Uerdingen bei den Lübecker Flender-Werken vom Stapel. Es war das modernste Schiff dieser Klasse (1200 BRT) und fuhr für die Ernst Russ Reederei im Rhein-See-Dienst.[22] Im Zweiten Weltkrieg fuhr ein U-Boot-Tender (U-Boot-Begleitschiff) unter dem Namen Uerdingen. Das Schiff war zeitweise in Gotenhafen (Gdynia) stationiert.[23]

Am 21. und 22. Juni 1943 kam es zu einem verheerenden Luftangriff durch die alliierten Streitkräfte auf das benachbarte Krefeld. Die Uerdinger Altstadt wurde während des Krieges nur wenig durch Luftangriffe zerstört, da die Alliierten bei ihren Angriffen auf das Rheinland und das Ruhrgebiet die ehemalige eigenständige Rheinstadt kommunal nicht eindeutig zuordnen konnten. Angriffsschwerpunkt war hingegen die Uerdinger Industrie. Ganz oben auf der Prioritätenliste bei den Luftangriffen auf das Ruhrgebiet war das IG-Farben-Werk (später Bayer-Werk). Hier wirkte mit Fritz ter Meer ein Mann, der Wehrwirtschaftsführer war und in den Nürnberger Prozessen als Kriegsverbrecher verurteilt wurde. Ebenso eingestuft als Priorität 1 war die Waggonfabrik Uerdingen, die gepanzerte Eisenbahngeschütze und Federn für luftverstellbare Schrauben herstellte. Die Firma Boley & Co. war der einzige Hersteller eines Flugbenzinzusatzes, der den Flugzeugen der Luftwaffe das Fliegen in größeren Höhen ermöglichte. In der Uerdinger Bombennacht vom 22. zum 23. August 1943 wurde die St.-Peter-Kirche durch eine Brandbombe getroffen und das Kirchenschiff aufgrund unterlassener Brandbekämpfung von offizieller kommunaler Seite (Feuerwehrchef Emil Hürter) restlos zerstört. Die rechtliche Ahndung der unter Vorwand unterlassenen Brandbekämpfung blieb in der Nachkriegszeit ohne Erfolg. Bei den NS-Machthabern entwickelte sich die Idee, nach einem gewonnenen Krieg das völlig zerstörte Krefeld am Rhein neu zu errichten und Alt-Uerdingen dafür abzureißen.

Anfang März 1945 rückten amerikanische Truppen der 9. US-Armee (2. US-Panzerdivision) im Rahmen der Operation Grenade auf die Rheinstadt zu. Ziel der Amerikaner war die Eroberung der intakten Uerdinger Rheinbrücke. Am 2. März stießen US-Panzer in den Süden und Osten von Krefeld und es begann die Beschießung Uerdingens. Am 3. März verstärkte die Wehrmacht (u. a. durch Teile der 3. und 2. Fallschirmjäger-Division, Panzer-Lehr-Division) ihre Verteidigungsposition in Uerdingen, Stratum und entlang des linken Rheinufers. Es kam zu schweren Kämpfen in deren Verlauf den Amerikanern der Durchbruch bis auf die Uerdinger Brücke aber wegen eines vier Meter großen Loches in der Fahrbahn, nicht darüber gelang und sie wieder abdrehen mussten. Im Morgengrauen des 4. März schafften es sechs US-Soldaten auf die Ostseite der Brücke um festzustellen, dass dieser Teil erheblich beschädigt und für Fahrzeuge unbrauchbar war.[24] Kurz nach Rückkehr der Soldaten auf die westliche Rheinseite sprengten um ca. 3.30 Uhr deutsche Pioniere mithilfe eines mit Munition beladenen Lkw das Mittelstück der Brücke.[25] Die linksrheinischen deutschen Truppen zogen sich sukzessive nach Norden zurück und überquerten am 8./9. März bei Homberg den Rhein in Richtung Ruhrgebiet.[26] Zur Verteidigung der Uerdinger Rheinbrücke bzw. des Brückenkopfes wurden in den letzten Kriegstagen viele Fremdarbeiter der umliegenden Firmen eingesetzt. Ein großer Teil kam dabei ums Leben. Nach dem amerikanischen Einmarsch sollte ein Kindergarten an der Kastanienstraße in Nord-Uerdingen für die Militärpolizei beschlagnahmt werden, was durch die damalige Leiterin Mechthild Siever verhindert wurde.

Von Anfang März bis Ende Juni 1945 wurde Edmund Holtz von den Amerikanern als kommissarischer Bürgermeister von Uerdingen eingesetzt.[27] Für die Bevölkerung der Stadt war der Krieg damit noch nicht endgültig zu Ende. Ab dem 19. März 1945 mussten rund 20 000 Bewohner ihre Häuser, Wohnungen oder Notquartiere für einen Monat verlassen. Die Militärregierung hatte die Evakuierung veranlasst, begründet mit bevorstehenden Bombardements von der rechten Rheinseite durch die deutsche Wehrmacht. Tatsächlich handelte es sich aber wohl eher um ein Täuschungsmanöver der Alliierten um von ihrem tatsächlich geplanten Rheinübergang bei Wesel abzulenken.[28] Erst am 13. April 1945 marschierten die Amerikaner von Duisburg kommend in das gegenüberliegende rechtsrheinische Mündelheim ein.

Das Uerdinger Ehrendenkmal des Bildhauers Peter Stammen am Wallgarten (Kriegerdenkmal), heute für die Opfer beider Weltkriege, verzichtet – untypisch für die Zeit seiner Errichtung (ca. 1930) – weitgehend auf militärische Symbole und stellt einen Sämann dar, der auf dem Acker vergangener Kriege eine friedvolle Zukunft sät.

Nachkriegszeit bis heute

Ab 1. Juli 1945 wurde der politisch unbescholtene Wilhelm Warsch erneut erster Beigeordneter der Stadt Krefeld und Bürgermeister von Uerdingen.

Am 5. Februar 1946 wurde auf dem Parteitag der CDU-Rheinland in Uerdingen (Räumlichkeiten des evangelischen Vereinsheims) Konrad Adenauer zum CDU-Landesvorsitzenden gewählt, womit seine politische Nachkriegskarriere begann.[29]

Ab 1948 wurde die Rheinbrücke weitestgehend nach den alten Plänen wieder aufgebaut und am 4. November 1950 durch den Ministerpräsidenten von NRW Karl Arnold als „Krefeld-Uerdinger Brücke“ wiedereröffnet.

Aufgrund der völligen Zerstörung der Krefelder Innenstadt musste die Krefelder Bevölkerung durch die noch einzigen funktionsfähigen Wasserwerke in Uerdingen versorgt werden. Auf diesen misslichen Umstand bezog sich eines der ersten Uerdinger Karnevalslieder 1951 mit dem Titel „Wenn Oeding will, mot Kriewel verdrüje“ („dröm lasst uns links und rechts net einfach so lieje“) von Karl Fischer. Von 1952 bis 1954 wurde in der Nähe der Rheinbrücke, auf dem ehemaligen Gelände des Phrix-Werkes, ein in Europa einzigartiges Flusswasserwerk erbaut.

Am 5. März 1954 lief das Spezial-Weintankschiff MS Imperial (300 BRT) bei der Elmshorner Werft H.D. Kremer Sohn (Kremer-Werft) vom Stapel, das von der Weinbrennerei Dujardin & Co. in Auftrag gegeben wurde. Korrespondentreeder war Schepers Rhein-See-Linie. Das Seeschiff verband die Weinbrennerei Dujardin via Rotterdam mit den großen Weinhäfen Frankreichs. Am 3. Mai 1959 wurde eine Flusspionierkompanie (FlußPiKp 732) aufgestellt und in Uerdingen beheimatet. Im September kam noch die FlußPiKp 733 hinzu (später beide in FlußPiKp 832 umbenannt). Diese wurde 1986 aufgelöst.[30]

Mächtiges, geschlossenes Hochwasserschutztor „Rheintor“ (2018)

1961 wurde die Michaelskirche abgerissen und neugebaut. 1975 bis 1976 wurde das Amtsgericht Uerdingen aufgelöst. 1979 wurde die Uerdinger Fußgängerzone eingeweiht. Im Zuge der notwendigen Umbauarbeiten wurden zwei mittelalterliche Brunnen entdeckt. Zum 725-jährigen Jubiläum der Rheinstadt gab es einige Feierlichkeiten. Höhepunkt war der Blumenkorso im Sommer 1980. 2005 wurde das 750. Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte in vielen Veranstaltungen und mit einem großen mittelalterlichen Fest gefeiert. 2007 fand man bei der Umgestaltung des Bereichs Obertor/Wallgarten die Grundmauern des 1877 abgerissenen Obertores. In der Pflasterung wurden die Grundmauern für die Zukunft kenntlich gemacht. 2014 bis 2016 wurde im Rahmen des Rheinischen Hochwasserschutzes der Rheindeich in Uerdingen grundsaniert. Gleichzeitig erfuhr er durch die Neugestaltung der Deichkrone eine Aufwertung. Mit der Sanierung wurde ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes für ca. 25.000 Bürger umgesetzt.

Mundart

In Uerdingen sprechen auch heute noch einige Einwohner „Oedingsch Platt“, einen lokalen niederfränkischen Dialekt. Oedingsch ist nicht zu verwechseln mit dem Krieewelsch, dem Krefelder Dialekt. Begründet sind die beiden Mundarten in der unterschiedlichen historischen und hoheitlichen Entwicklung der beiden Städte, die zudem bis in die 1930er Jahre auch räumlich relativ voneinander getrennt waren. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal ist z. B. Oedingsch: „ech han“, Kriewelsch: „isch häb“ für „ich habe“. Darüber hinaus gibt es im Oedingsch Platt eigene Entwicklungen wie z. B. das Ratsveedcher Platt, das überwiegend im Uerdinger Westen rund um den Lindenplatz gesprochen wird.

Ein bekanntes Lied in Uerdinger Dialekt ist „Oeding blievt Oeding (os Städtche am Rhien)“ von Andreas Otto Kickers. Es ist auch benannt als „Uerdinger Hymne“. Der Autor beschreibt das Leben und die Geschichte seiner Stadt und deren Bewohner. Zu fast allen Gelegenheiten singen die „Rhienstädter“ einen Teil dieses Liedes, pflegen und erhalten somit ein Stück weit ihr „Oedingsch Platt“.

Am nordöstlichen Stadtrand verläuft eine wichtige deutsche Sprachgrenze, die Uerdinger Linie (Ik-Ich-Linie). Südlich dieser Linie (einschließlich Uerdingen) wird das Personalpronomen ich als ech oder isch gesprochen, nördlich dieser Linie spricht man ek oder ick (beginnend im Krefelder Stadtteil Hüls und im Raume Rheinhausen/Moers).

Politik

Klassizistisches Uerdinger Rathaus – heute sind dort das Bürgeramt, eine Apotheke und eine Filiale der Stadtbücherei untergebracht.

Allgemeines

Bei Einführung des allgemeinen Wahlrechtes für Männer 1867 war die Bevölkerung aufgrund der katholischen Prägung und Gläubigkeit mehrheitlich zentrumsnah. Die Sozialdemokratische Partei und später die Kommunisten hatten es schwer, in den Betrieben ihre Organisation zu verankern und zu entwickeln. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts schafften sie es, sichtbare Zuwächse bei den Wahlen zu erreichen. Die Wähler in Uerdingen sind nach dem Zweiten Weltkrieg mit wenigen Unterbrechungen insgesamt überwiegend sozialdemokratisch geprägt. Lediglich in der Uerdinger Stadtmitte kann die CDU regelmäßig die Mehrheit erreichen.

Wappen

Balkon des Uerdinger Rathauses mit altem Uerdinger Stadtwappen

Blasonierung: „Quergeteilter Schild. Das obere Feld in Blau, das untere Feld in Rot. Darauf nebeneinander zwei goldene Schlüssel (Vierpassreite) mit nach oben zeigenden, abgewandten Bärten“.

Das Wappen ist erstmals im Stadtsiegel von 1314 belegt. Die Schlüssel sind das Attribut des heiligen Petrus, des Schutzpatrons der Stadt. Blau und Rot symbolisieren Himmel und Hölle. Obwohl die beiden Farben nach den Grundsätzen der Heraldik nicht zusammenfallen dürfen, ist das Uerdinger Wappen seit vielen Jahrhunderten farblich so belegt. Eine Anpassung des Wappens nach heraldischen Grundsätzen wurde nie in Betracht gezogen.

Die Stadtflagge ist blau und rot.

Wahrzeichen

Das bekannteste und weit sichtbare Wahrzeichen Uerdingens ist die seit 1987 denkmalgeschütze Uerdinger Rheinbrücke von 1936. Sie wird seit den 1980er Jahren nachts angestrahlt. Gleichsam dürfen die Kirche St. Peter mit ihren vier markanten Barocktürmchen, das „Klöske“ – das ehemalige mittelalterliche Hospital Zum heiligen Michael –, und der „Eulenturm“ genannt werden. Das Wahrzeichen des Uerdinger Westbezirks ist die sogenannte Buss-Mühle.

Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr

Uerdingen besteht im Wesentlichen aus seiner Stadtmitte, Nord-Uerdingen (im Volksmund als Braunschweig bezeichnet), Uerdingen-West und den später hinzugekommenen Ortsteilen Hagschinkel und Hohenbudberg.

Das Industriegebiet erstreckt sich überwiegend auf den nördlichen Teil der Rheinstadt (Gewerbegebiet Uerdingen-Nord) und wird dominiert von verschiedenen Chemieunternehmen, die hier Kunststoffe, Farbpigmente und chemische Vorprodukte herstellen. Seit Ende der 1990er Jahre wurden die Unternehmen aus der Bayer AG ausgegliedert und auch an andere Eigner verkauft. Es entstand der Chempark Krefeld-Uerdingen mit zahlreichen Firmen auf dem ehemaligen Bayer-Gelände. Betreiber des Chemparks ist die Currenta mit Sitz in Leverkusen. Namhafte Unternehmen im Chempark sind Covestro, Lanxess, Trianel sowie die Currenta-Töchter Tectrion und Chemion. Die Bayer AG hält zwar Anteile an den einzelnen Unternehmen, ist aber namentlich selbst nicht mehr im Chempark vertreten. Im Werk Uerdingen der Lanxess Deutschland GmbH befindet sich die weltgrößte Produktionsstätte von Eisenoxidpigmenten. Die weltweit größte zusammenhängende Produktion von Polycarbonat (Markenname Makrolon) befindet sich bei Covestro (ehemals Bayer Material Science) in Uerdingen, der „Wiege“ dieses Werkstoffes.

Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist der Schienenfahrzeugbau. Die 1898 in Uerdingen (Casino) gegründete Waggonfabrik Uerdingen, später Teil der DUEWAG, produziert ebenfalls im nördlichen Gewerbegebiet u. a. den legendären Uerdinger Schienenbus. Heute gehört das Werk der Firma Siemens AG zu den modernsten Schienenfahrzeugproduktionsstätten in Europa. Hier werden ausschließlich Personenzüge gebaut. Das Werk in Uerdingen gilt als das Kompetenzzentrum für Hochgeschwindigkeitszüge in Deutschland (ICE). Im Standort Krefeld-Uerdingen werden Hochgeschwindigkeitszüge für die ganze Welt hergestellt.

Chempark in Uerdingen – Ansicht von der Uerdinger Rheinbrücke

Am südlichen Teil des Rheins produziert und forscht die seit 1886 ansässige Alberdingk Boley GmbH. Die Firma ist weltweit führend in der Entwicklung und Herstellung von wässrigen Kunststoff-Dispersionen, wasserbasierten Polyurethan-Dispersionen und Klebstoff-Dispersionen. In Uerdingen hat die Weinbrennerei Dujardin ihren Stammsitz. Bekannte Erzeugnisse aus diesem Hause sind Dujardin Weinbrand, Melchers Rat, Uerdinger und Dujardin Fine.

Denkmalgeschütztes Bahnhofsgebäude (2018)

Uerdingen ist verkehrstechnisch sehr gut gelegen. Seit jeher an der Wasserstraße Rhein und der alten Römerstraße gelegen, ist die Stadt heute unmittelbar über die BAB 57 erreichbar. Die Bundesstraße 57 führte ebenso durch Uerdingen. Die Uerdinger Rheinbrücke verkürzt den Weg zu rechtsrheinisch gelegenen Städten. Mit der Bahnstrecke Duisburg–Mönchengladbach sind sowohl Niederrhein (ggf. mit erneutem Umstieg in Krefeld oder Duisburg) als auch Ruhrgebiet und Münsterland per Zug vom Bahnhof Krefeld-Uerdingen zu erreichen. Dort verkehrt auch die Linie 043 der Straßenbahn Krefeld. Hervorzuheben ist die Nähe zur Landeshauptstadt Düsseldorf und zum drittgrößten deutschen Flughafen Düsseldorf Airport. Städte wie Köln, Kleve, Dortmund und Aachen liegen in relativer Nähe. Zum Tarif des VRR sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln viele Ziele erreichbar.

Die Rheinstadt gilt als Mittelzentrum mit einem Einzugsgebiet von mehr als 50000 Menschen aus den umliegenden Ortschaften und Krefelder Stadtteilen. Das Uerdinger Zentrum hat eine Fußgängerzone mit Geschäften zur Befriedigung des täglichen Bedarfs. Es gibt zahlreiche Cafés, Bäckereien und Gaststätten. Für Marketing und Sonderveranstaltungen/Festivitäten der Händler ist der Uerdinger Kaufmannsbund e. V. zuständig. Zweimal wöchentlich findet ein Wochenmarkt auf dem Röttgen statt, auf dem u. a. frische, regionale Erzeugnisse verkauft werden.

Uerdingen ist durch das Malteser Krankenhaus St. Josefshospital mit ca. 280 Betten (10.500 Patienten), diverse praktizierende Ärzte und die vorhandenen Apotheken gesundheitstechnisch gut versorgt. Der Stadtteil hat zwei Senioren- und Pflegeheime.

Religion

Marktplatz in Uerdingen mit der katholischen Pfarrkirche St. Peter

Evangelische Michaelskirche (2018)

Die Bevölkerung Uerdingens ist seit seiner Gründung bis heute mehrheitlich katholisch. Seit Anbeginn gab es eine Kapelle, die bis 1285 von der Mutterpfarrei St. Matthias in Hohenbudberg betreut wurde. Im Jahre 1285 wurde die Kapelle am heutigen Standort vom römisch-katholischen Erzbischof Siegfried von Westerburg zur selbständigen Pfarrei St. Peter erhoben. 1381 bis 1383 wurde sie dann zur dreischiffigen Kirche erweitert. Aus dieser Zeit stammt der über 600 Jahre alte romanisch-gotische Turm. Ein erster Uerdinger Pfarrer ist für 1399 nachgewiesen. Viermal wurde die Kirche seitdem schwer beschädigt: 1463 durch Brand, 1627 durch Sturm, 1799 durch Hochwasser, 1943 durch eine Brandbombe. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aufgrund der starken Ausdehnung der Stadt nach Norden der Bau einer weiteren katholischen Kirche notwendig, die St. Heinrich Kirche. Die Baupläne hierfür erstellte der Architekt Hans Rummel, der Künstler Otto Linnemann aus Frankfurt schuf 1914 für die Kirche zahlreiche Glasfenster. 1915 wurde sie durch Erzbischof Felix von Hartmann feierlich konsekriert und 1919 zur eigenständigen Pfarrei erhoben. In den 1950er Jahren wurde eine weitere Pfarre im Uerdinger Westen eingeweiht, die St. Paul Kirche. 2010 fusionierten die heute zum Bistum Aachen gehörenden Gemeinden des Dekanats Krefeld Ost zur neuen Kirchengemeinde St. Nikolaus. St. Peter in Uerdingen ist Pfarrkirche. Weitere dazugehörige Kirchen sind: St. Heinrich (Uerdingen), St. Paul (Uerdingen), St. Matthias (Hohenbudberg), St. Andreas (Gellep-Stratum), St. Margaretha und Mariä Himmelfahrt (Linn) und St. Pius (Gartenstadt und Elfrath).

Uerdingen gehörte bis 1803/15 zum katholisch-kurfürstlichen Erzbistum Köln, das Protestanten nur ausnahmsweise duldete. Hier waren vor 1550 reformatorische Einflüsse zu bemerken, die jedoch nach 1580 vollständig zurückgedrängt wurden (für 1576–1579 wurde noch ein protestantischer Pfarrer erwähnt). 1789 erhielt erstmals und allein der Holländer Schiffer Wolter Mauritz als Calvinist/Protestant vom Kölner Erzbischof das dauerhafte Niederlassungsrecht. Erst durch die preußische Herrschaft ab 1815 und zunehmender industrialisierungsbedingter Zuwanderung wuchs die Zahl der Protestanten stetig. Am 18. Februar 1846 konnte der erste öffentliche Gottesdienst für die nunmehr 250 evangelischen Mitbürger in einem Betsaal stattfinden. Am 13. März 1848 wurde auf königlichen Erlass von Friedrich Wilhelm IV. die Gemeinde offiziell gegründet, die – bis zur Durchsetzung einer unierten Kirchecalvinistisch geprägt war. 1862 wurde die erste evangelische Kirche an der Niederstraße eingeweiht. Bis 1932 wuchs die Gemeinde auf ca. 3500 Mitglieder. In den Jahren nach dem Krieg wurde die Kirche zu klein. 1961 wurde sie abgerissen und nach den Plänen des bekannten Kirchenbaumeisters Heinrich Otto Vogel an gleicher Stelle die heutige Michaelskirche erbaut und 1964 eingeweiht. Ebenso wurde Anfang der 1960er Jahre das evangelische Gemeindezentrum an der Kronenstraße mit Glasfenstern des Künstlers Georg Meistermann gebaut. Die evangelische Kirchengemeinde erstreckt sich heute über die Ortschaften Uerdingen, Linn, Gellep-Stratum und hat ca. 5500 Mitglieder.[31]

Die ersten Erwähnungen jüdischer Einwohner in Uerdingen gab es im Zusammenhang mit Berichten über ihre Verfolgung und Vernichtung am gesamten Niederrhein von Juni bis August 1349.[32] 1780 wurden in Stadt und Amt Uerdingen sechs jüdische Familien gezählt. Ein jüdisches Bethaus existierte in Uerdingen seit Beginn der 1840er Jahre, als die jüdische Gemeinde mehr als 80 Mitglieder zählte. Zu Gottesdiensten waren auch die Juden aus Friemersheim zugegen. In der Nähe von Linn (im Bruch) besaßen die Uerdinger Juden einen Begräbnisplatz, der auch von Glaubensgenossen aus Osterath, Bockum und Hohenbudberg mit genutzt wurde. Zu Beginn der 1930er Jahre lebten in Uerdingen ca. 35 jüdische Bürger. Am 10. November 1938 begannen die antijüdischen Ausschreitungen (Novemberpogrome 1938). Da eine Brandlegung des Bethauses wegen der baulichen Gegebenheiten nicht möglich war, wurde auf Initiative der NSDAP-Ortsgruppenführung die Inneneinrichtung des Gebäudes samt den Kultgegenständen leergeräumt und auf dem Uerdinger Marktplatz zu einem Scheiterhaufen aufgetürmt, der in Brand gesetzt wurde. Später deckte man das Dach ab und legte die Mauern nieder. Auch die wenigen jüdischen Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet. 1947 bis 1950 standen neun Männer vor Gericht, die sich wegen des Feuers auf dem Markt zu verantworten hatten.[33]

Aufgrund der zunehmenden Zahl von angeworbenen Gastarbeitern Anfang der 1960er Jahre, stieg auch die Zahl der in Uerdingen ansässigen Muslime. Es gibt zwei Moscheen.

Kirchen und Moscheen

  • Sankt-Peter-Kirche, Pfarrkirche von St. Nikolaus (katholisch)
  • Sankt-Heinrich-Kirche (katholisch)
  • Sankt-Paul-Kirche (katholisch)
  • St.-Matthias-Kirche (katholisch)
  • Michaelskirche (evangelisch)
  • Neuapostolische Kirche, Nord-Uerdingen
  • Mimar-Sinan-Camii-Moschee
  • Yasil-Camii-Moschee

Baudenkmäler

Barockes Herrenhaus Haus Neuhofs

In der alten Rheinstadt sind über die Jahrhunderte einige sehenswerte Gebäude erhalten geblieben, die in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen aufgenommen wurden (Siehe Liste der Baudenkmäler in Uerdingen). Allein im Bereich der Altstadt und rund um den Marktplatz finden sich ca. 70 geschützte Bauten. Sehenswert ist auch die Teer Meer-Siedlung in Nord-Uerdingen die 1994 in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz gestellt wurde und aus einer in sich geschlossenen Arbeitersiedlung aus den 1920er Jahren besteht. Zweistöckige Reihenhäuser aus Backstein mit großen Gärten für die damaligen Beschäftigten der Chemischen Fabriken, vormals Weiler teer Meer, kennzeichnen die Siedlung. Auftraggeber war Edmund ter Meer. Die Liste der Baudenkmäler in Uerdingen beinhaltet gleichsam geschützte Gebäude aus dem seit 1927 zugehörigen Ort Hohenbudberg mit seiner imposanten überwiegend romanischen Kirche, der ältesten Kirche im Stadtgebiet. Zahlreiche Denkmäler auch aus der jüngeren Zeit wie das Meistermann-Haus und nicht zuletzt die Uerdinger Rheinbrücke von 1936 zeichnen ein Bild über die zeitliche Spannweite der sehenswerten Bauten Uerdingens.

Persönlichkeiten

Bürgermeister/Bezirksbürgermeister

  • Heinrich Theißen (* 25. September 1857; † 5. Oktober 1945)
  • Wilhelm Warsch (* 6. Dezember 1895; † 27. Dezember 1969)
  • Friedrich Aldehoff (* 22. Januar 1868; † 7. November 1951)
  • Adolf Dembach (* 3. September 1894; † 14. Oktober 1982)
  • Grete Schmitz (* 10. Dezember 1906; † 20. April 1975)
  • Kurt Groten (* 7. März 1919; † 31. August 1987)
  • Werner Blaumeiser (* 5. Januar 1934, † 5. Februar 2000)
  • Heinz Strater (* 1926; † 29. Dezember 2010)
  • Elmar Jakubowski (* 14. November 1941)
  • Jürgen Hengst (* 8. Dezember 1950)

Söhne und Töchter der Stadt

  • Laurentius Fabritius (* 1535; † 22. Juli 1600), Weihbischof von Köln, im Dom beigesetzt
  • Hermann Josef Jäger (* 22. September 1792; † 3. November 1848), Kreisphysikus, Archäologe, Museumsgründer Neuss
  • Ludwig Holthausen (* 1807; † 1890), Maler, Gemälderestaurator
  • Anton Traut (* 31. August 1811; † 10. Juni 1880), Dorfschullehrer in Traar, Mundartdichter, Heimat- und Naturforscher
  • Richard Flatters (* 1822; † 1876), Porträt- und Genremaler
  • Heinrich Mauritz (* 12. Mai 1832; † 4. April 1894), Unternehmer, Politiker
  • Narcisse Leven (* 15. Oktober 1833; † 6. Januar 1915), französischer Jurist, Politiker
  • Augusto Berns (* 1842; † nach 1888), Ingenieur und Unternehmer, Entdecker der Inkastadt Machu Picchu
  • Joseph Still (* 25. Mai 1849; † 1907), amerikanischer Pfarrer in Quincy, Illinois, Architekt der Church of St. John
  • Carl Wünnenberg (* 10. November 1850; † 11. Februar 1929), Maler, Künstler
  • Hugo Grüters (* 8. Oktober 1851, † 19. August 1928), Dirigent, Geiger und Komponist
  • Heinrich Theißen (* 25. September 1857; † 5. Oktober 1945), Kaufmann, Beigeordneter
  • Carl Hubert Cremer (* 1858, † 27. Februar 1938), bedeutender Reiseexportunternehmer und Vogelzüchter, Konsul in den Niederlanden
  • Ernst Meumann (* 29. August 1862; † 26. April 1915), Experimentalpsychologe, Begründer der pädagogischen Psychologie
  • Max Cremer (* 11. März 1865; † 22. Mai 1935), Physiologe, Entdecker der Glaselektrode
  • Otto Mauritz (* 3. April 1872; † 18. März 1950), Ingenieur, Rittergutsbesitzer und Industrieller
  • Friedrich Wolters (* 2. September 1876; † 14. April 1930), Historiker, Lyriker, Übersetzer
  • Margarethe Hahn-Böing (* 17. Januar 1877; † 1. Juli 1956), Schriftstellerin
  • Wilhelm Braun (* 7. Oktober 1880; † 2. Mai 1945), Künstler, Bildhauer
  • Franz Wilhelm Jerusalem (* 21. Juni 1883; † 29. August 1970), Soziologe, Rechtswissenschaftler
  • Fritz ter Meer (* 4. Juli 1884; † 21. Oktober 1967), Chemiker, IG Farben-Vorstand, NS-Kriegsverbrecher
  • Andreas Otto Kickers (* 3. Dezember 1888; † 13. März 1942), rheinischer Mundartdichter, Texter, Komponist, Bühnenautor
  • Hans Gustav Röhr (* 10. Februar 1895; † 10. August 1937), Konstrukteur, Automobilhersteller
  • Adolf Dubielzig (* 17. Mai 1896; † 5. April 1965), Pfarrvikar in Sönnern, Werl, Mitbegründer SC 1947 Sönnern
  • Fritz Schupp (* 22. Dezember 1896; † 1. August 1974), Architekt
  • Carl Arnold Willemsen (* 29. März 1902; † 10. August 1986), Historiker
  • Hermann Speelmans (* 14. August 1902; † 9. Februar 1960), Schauspieler, Hörspielsprecher
  • Heinrich Melcher (* 15. September 1906; † 23. August 1974), Kommunalpolitiker, Stadtrat, Industrieller
  • Erna Suhrborg (1910–1995), geb. Weidlich, Malerin, Künstlerin
  • Heinrich Kipp (* 22. Mai 1910; † 1993), Professor für Völkerrecht und Rechtsphilosophie, Universität Innsbruck
  • Heinz Maus (* 21. März 1911; † 8. September 1978), Professor für Soziologie
  • Werner Ross (* 27. Januar 1912; † 16. Juli 2002), Schriftsteller, Literaturwissenschaftler
  • Adolf Luther (* 25. April 1912; † 20. September 1990), Jurist, Künstler, Bildhauer
  • Hans Verbeek (* 6. Dezember 1917; † 13. Dezember 1966), Jurist, Politiker, Oberkreisdirektor Euskirchen
  • Karl Engels (* 7. November 1921; † 30. März 2014), Heimatforscher, Politiker, Träger des Bundesverdienstkreuzes
  • Gert Lothar Haberland (* 15. Juni 1928; † 29. September 2014), Direktor der Bayer AG, Professor medizinisch-pharmakologische Fakultät an der Uni Bonn
  • Rolf Möller (* 21. August 1932; † 6. Januar 2015), Grafiker, Landschaftsmaler
  • Hans Stemes (* 2. Juni 1933; † 24. Januar 2013), Pfarrer in Würselen (Morsbach)
  • Sigi Busch (* 29. Oktober 1943), Jazzmusiker (Kontrabass) und Hochschullehrer
  • Peter Terrid (* 15. Januar 1949; † 1. Dezember 1998), Science-Fiction-Schriftsteller (Perry Rhodan)
  • Emil Merks (* 19. Juli 1950), Radsportler
  • Norbert Walter-Borjans (* 17. September 1952), Finanzminister Nordrhein-Westfalen a. D.
  • Fritz Vorholz (* 1953), Journalist, Redakteur Die Zeit
  • Bernd Liffers (* 26. Februar 1958), Kirchenmusiker und Organist
  • Karl-Heinz Leven (* 14. April 1959), Medizinhistoriker
  • Gregor Kathstede (* 15. August 1963), Politiker, Oberbürgermeister d. Stadt Krefeld a. D.
  • Otto Fricke (* 21. November 1965), Rechtsanwalt, Politiker
  • Christof Kreutzer (* 26. Mai 1967), Eishockeyspieler, Trainer
  • Thorsten Sleegers (* 13. Dezember 1968), RTL-Reporter, Moderator, Sprecher
  • Markus Ehrhardt (* 14. Oktober 1977), kath. Religionspädagoge, Buchautor und Liedermacher
  • Stefan Maria Schneider (* 28. Dezember 1980), Filmkomponist, Musiker und Produzent
  • Monika Kruszona (* 4. August 1985), Wasserball-Nationalspielerin
  • Sebastian Staudt (* 29. April 1988), Eishockeytorwart in der DEL
  • Julia Sontag (* 5. Juli 1988), Theater- und Fernsehschauspielerin
  • Bianca Ahrens (* 9. Januar 1991), Nationalspielerin Wasserball, Torhüterin
  • Philip Hindes (* 22. September 1992), Bahnradsportler, Olympiasieger im Teamsprint
  • Anna Pauline Saßerath (* 19. August 1998), Triathletin, U23-Vizeweltmeisterin im Crosstriathlon

Mit Uerdingen verbundene Persönlichkeiten

Quelle: Wikipedia